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Jonglieren – Gesunder Spielspaß
Das Jonglieren mit Bällen in der Luft erfordert zwar Geduld, macht aber riesigen Spaß. Warum das trickreiche Spiel gut für die Gehirnleistung und Entspannung ist – und Tipps für Anfänger.
Vielleicht kennen Sie das: lange am Schreibtisch gesessen, die Konzentration lässt nach, hier und da zwickt es, ein Gähnen macht sich breit. Für einen Spaziergang fehlt gerade die Zeit. Dann hätten wir da einen wunderbaren Tipp: Schnappen Sie sich drei Bälle und üben Sie Jonglieren. Ist nämlich das Grundmuster erst einmal durchschaut, stellen sich mit etwas Geduld bald die ersten Erfolge ein.
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Positiver Nebeneffekt
Fit bleiben, das geht mit Jonglieren spielend leicht. Denn es fordert zum einen die Geschicklichkeit. Die kontinuierlichen Bewegungen beim Werfen und Fangen durchbluten gut die Muskeln von Arme und Schultern. Sie stärken zum anderen den Rücken. Denn gerade Anfänger:innen bücken sich etliche Male beim Aufheben der Bälle. Zudem arbeiten die rechte und linke Hand beim Jonglieren im Wechsel zusammen. Weil deswegen beide Gehirnhälften miteinander kooperieren, fördert das die Wahrnehmung und das räumliche Denken. Als Folge wird laut Studien das Wachstum neuer Hirnzellen angeregt.1 Auch jenseits der 50 funktioniert das gut.2 Ein weiteres Gesundheitsplus: Forschende der Universität Oxford haben entdeckt, dass nicht nur das Wachstum der Zellen selbst durchs Jonglieren angeregt wird. Dieser Kick verdrahtet sich auch besser miteinander.3
Damit sich solche Erfolge einstellen, sollten Sie buchstäblich am Ball bleiben. Wer es gleich selbst probieren möchte, findet viele anregende und auch unterhaltsame Videos bei YouTube. Spaß und gute Laune sind garantiert. Und am meisten Freude bereitet das Üben übrigens gemeinsam mit anderen. An die Bälle, fertig, los!
Tipps für Luftikusse
Einmal etwas Neues erlernt, sollte das Training kontinuierlich durch Wurf-/Fang-Variationen, mehr Bälle oder andere Objekte intensiviert werden. Beginnen Sie mit einem Ball in Ihrer rechten Hand. Nur 10 Minuten tägliches Üben (3 x 20 Minuten pro Woche) schafft schnellste Erfolge.
- 1. Beginnen Sie mit einem Ball in Ihrer rechten Hand. Beide Hände werden in einer V-Form nach vorn/außen gehalten, die Ellenbogen bleiben locker neben dem Körper. Die rechte Hand (mit Ball) macht eine nach unten ausholende Halbkreisbewegung nach innen, sobald die Hand am Bauchnabel vorbeikommt, wird der Ball hochgeworfen. Durch den Schwung und etwas Übung landet der Ball (fast) automatisch in der linken Hand. Genauso, nur spiegelverkehrt, auch mit der Schwungbewegung und Wurf wieder nach rechts. Langsam wird die Form einer liegenden Acht erkennbar.
- 2. Haben Sie etwas Ballgefühl, greifen Sie direkt zum zweiten Ball. Sobald sich der rechte, zuerst geworfene Ball auf der linken Seite kurzzeitig am höchsten Punkt des Wurfmusters – zwischen Augen- und Kopfhöhe – befindet, wird der Ball der linken Hand losgeworfen. Die Schwungbewegung schafft also auch Platz für den in der Luft abfallenden Ball. Nun wird mit links gestartet und mit rechts nachgeworfen. Das Wurf-/Fang-Muster mit zwei Bällen ist: Werfen Werfen – Fangen Fangen.
- 3. Das funktioniert auch gut? Klasse! Jetzt kommt der dritte Ball ins Spiel. Nehmen Sie zwei Bälle in die rechte und einen Ball in die linke Hand. Vermeiden Sie zu sich ziehende Schaufelbewegungen; achten Sie auf ein frontales Jonglagemuster, d. h. nur in seitlichen Schwüngen und Würfen.
- Werden Sie nun kreativ, welche Wurf- und Fangvariationen sind möglich?
1 Studie Uni Regensburg: Jonglieren lässt Erwachsenenhirne anwachsen idw-online.de
1 Arne May et al. Juggling Boots the brain nature-articles.com
2 Studie von Arne May idw-online.de
2 Originalstudie jneurosci.org.de
3 Studie Uni Oxford: Heidi Johansen-Berg et al: Training induces changes in white matter architecture ncbi.nlm.nih.gov